In jedem juristischen Nachwuchstalent steckt ein:e Netzwerker:in!
Netzwerken ist Ihnen ein Graus? Dann ist dieser Beitrag für Sie.
Denn sogar in den Introvertierten unter uns, steckt ein:e Netzwerker:in, wie die nachfolgenden 4 Tipps zeigen.
Inhaltsverzeichnis
Tipp 1: Erst geben, dann nehmen!
Die wichtigste Networking-Regel lautet: „Erst geben, dann nehmen!“ Ganz besonders als Nachwuchsjurist:in sollten Sie die Wirkung des ersten Eindrucks nicht unterschätzen. Agieren Sie daher in der virtuellen Welt so wie in der analogen: Zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite und das bereits beim ersten Kontakt!
Schicken Sie im Idealfall nicht einfach eine Vernetzungsanfrage, sondern schreiben Sie eine persönliche Nachricht. Sollte dies bei einem kostenfreien LinkedIn- oder XING-Account nicht möglich sein, holen Sie dies nach der Kontaktbestätigung entsprechend nach.
„Geben“ bedeutet aber auch, immer wieder zu schauen, wie Sie Ihren Netzwerkkontakten behilflich sein und diese mit Mehrwert, Kontakten, Empfehlungen oder mit tatsächlichem Tun unterstützen können. Denken Sie dabei nicht allein an Ihr unmittelbares Arbeitsumfeld, sondern schauen Sie darüber hinaus. Fragen Sie sich in regelmäßigen Abständen, wann Sie zuletzt andere Menschen zusammengebracht, Informationen ganz bewusst gestreut bzw. Wissen oder Kontakte geteilt haben, ohne gleich eine „Rückvergütung“ zu erwarten.
Initiativen wie die aus Bayern sind wichtig, damit die Lehrinhalte der juristischen Ausbildung am Zahn der Zeit bleiben und auf aktuelle technische Entwicklungen Rücksicht nehmen. Bislang ist die Ausbildung von Referendarinnen und Referendaren noch sehr analog, die Legalwelt hingegen entwickelt sich weiter in Richtung Digitalisierung. Legal Tech wird ein immer größerer Markt und die Wirtschaft verlangt in Zeiten von Fachkräftemangel nach kompetenten Fachkräften. Das noch junge Thema Legal Tech hat in der universitären juristischen Ausbildung in Deutschland noch nicht stark Fuß gefasst. Daher kommt es auf spätere Ausbildungsphasen wie das Referendariat besonders an. Referendarinnen und Referendare können so praxisnah auf eine künftige Tätigkeit mit Legal-Tech-Bezug in der Rechtswelt vorbereitet werden.
Tipp 2: Vernetzen Sie sich mit Personen, die zu Ihnen und Ihren Zielen passen
Beim Networking geht es nicht vorrangig darum, möglichst viele Menschen, um sich zu scharen. Entscheidender ist es, die richtigen Kontakte im Netzwerk zu haben. Dies können nur einige wenige sein, denn beim Aufbau eines belastbaren Netzwerks geht es um Qualität, nicht um Quantität.
Egal, ob Sie einen neuen Job suchen, sich örtlich verändern oder mit anderen gemeinsam gesellschaftspolitische Herausforderungen angehen wollen: Sie haben nicht nur das Potential zu einer bzw. einem guten Netzwerker:in, Sie sind der entscheidende Faktor für die Qualität Ihres Netzwerks wie auch Ihres Netzwerkens. Nur wenn Sie wissen, wer Sie sind, was Sie auszeichnet, was Ihnen wichtig ist, und auch was Sie Ihren Kontakten an Expertise und Mehrwert bieten können oder auch Ihnen an Kontakten oder Kompetenzen noch fehlt, werden Sie die richtigen Menschen erreichen.
Tipp 3: Entwickeln Sie ausgewählte Kontakte weiter
Verbindungen wachsen, wenn Sie sie pflegen. Interessieren Sie sich für die individuellen Themen Ihrer Netzwerkkontakte und nicht allein für die aus Ihrer Sicht arbeitsspezifischen Hintergründe. Menschen verbinden sich mit Menschen. Zeigen Sie sich daher auch von Ihrer persönlichen Seite. Erzählen Sie, was Sie antreibt, oder warum Sie das tun, was Sie aktuell tun, damit sich Ihr Gegenüber mit Ihnen als Person und eben nicht nur als Anwältin bzw. Anwalt identifizieren und verbinden kann.
Auf diese Weise haben am Anfang eher zufällige, später jedoch strategisch ausgewählte Kontakte das Potential, zu intensiven, mitunter auch über den anwaltlichen Kontext hinausgehenden Beziehungen zu werden. Aus solch vertrauensvollen Konstellationen entstehen nicht nur gemeinsame Synergien, sondern auch für beide Seiten voranbringende Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.
Tipp 4: Knüpfen Sie neue Kontakte
Sie wollen mit zu Ihnen passenden Kontakten zusammenkommen? Dann finden Sie digitale wie auch analoge Gelegenheiten für Austausch und Vernetzung. Melden Sie sich zu Netzwerkveranstaltungen bspw. des lokalen Anwaltsvereins, der jeweiligen Regionalgruppe des Deutschen Juristinnenbundes oder der für Ihr Rechts-/Fachgebiet relevanten Branchennetzwerke an, die Ihnen vor Ort beim Get-together oder virtuell beim Speed-Networking die Möglichkeit bieten, bis dato unbekannte Personen beim Small Talk kennenzulernen.
Nutzen Sie darüber hinaus die „kleinen Gespräche“, die Ihnen Ihr Arbeitsalltag bietet. Sie werden dadurch nicht nur Gemeinsamkeiten mit der ein oder anderen Person entdecken, sondern Sie ermöglichen sich so einen späteren, intensiveren Austausch wie auch den Zugang zum Netzwerk der jeweiligen Person.
In jeder bzw. jedem von uns steckt ein:e Netzwerker:in – sogar in den Introvertierten unter uns. Diese sind gut im Zuhören – eine wichtige Qualität, wenn man persönliche Beziehungen aufbauen will. Nur wenn Sie sich für die andere Person als Mensch – und nicht nur für ihren beruflichen Hintergrund – interessieren, haben zufällig geknüpfte Kontakte das Potential, mittel- oder langfristig zu wichtigen Netzwerk- bzw. Kooperationspartner:innen oder gar zu Multiplikator:innen zu werden.
Seien Sie dankbar, bleiben Sie neugierig, und werden Sie immer wieder aktiv. Halten Sie den Kommunikationskreislauf in Schwung. Wer von Ihnen gesehen und wertgeschätzt wird, wird sich an Sie erinnern. Denn weil Sie etwas für einzelne Personen getan haben, werden diese auch etwas für Sie tun.
Die Autorin
Dr. Anja Schäfer
ist Anwältin, Expertin für Networking & Female Leadership in Kanzleien und unterstützt als Mentorin Jurist:innen schwerpunktmäßig in puncto Netzwerkaufbau, Selbstmarketing und Sichtbarkeit als Expertin. Sie veranstaltet regelmäßig Networking-Events von, für und mit Juristinnen und spricht über die genannten Themen im „Juristinnen netzwerken … Podcast“.
Mehr Informationen zum Podcast: https://anja-schaefer.eu/podcast
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