Die Anforderungen an die Ausbildung von Juristinnen und Juristen ändern sich stetig – auf kaum einem Gebiet wird dies so klar deutlich wie beim Themenfeld Legal Tech.
Unter Legal Tech versteht man digitale Anwendungen, mit denen juristische Arbeitsschritte automatisiert und optimiert werden. Das fängt bei moderner Kanzlei-Software an und geht bis hin zu speziellen Tools, mit denen sich automatisiert Dokumente erstellen oder analysieren lassen. Legal Tech boomt und entsprechend bedarf es auch junger Nachwuchstalente, die in diesem Bereich firm sind.
Inhaltsverzeichnis
Laptop, Lederhose – und Legal Tech
Das Bundesland Bayern hat Legal Tech als Teil seiner Digitaloffensive sogar offiziell auf den Lehrplan für Rechtsreferendarinnen und -referendare gesetzt. Legal Tech wird in der bayerischen Justizausbildung nun ganz großgeschrieben. Bislang wurden in Bayern acht Berufsfelder im Referendariat angeboten – nun kommt ein neues hinzu. Dieses ermöglicht Rechtsreferendarinnen und -referendaren schon in der Ausbildung eine Spezialisierung in den Bereichen IT-Recht und Legal Tech. Wer sein Referendariat im Oktober 2021 begann, konnte das Berufsfeld erstmals belegen.
Zum Ausbildungs- und Prüfungsstoff im Berufsfeld „Informationstechnologierecht und Legal Tech“ gehört IT- und IT-Vertragsrecht, Softwarerecht, Domainrecht, Immaterialgüterrecht und ergänzender wettbewerblicher Leistungsschutz, aber auch die Regulierung digitaler Plattformen. Die Referendarinnen und Referendare werden außerdem im Recht der Legal Tech-Anwendungen ausgebildet. Dies umfasst neben dem anwaltlichen Berufsrecht auch Vergütungsrecht sowie haftungs- und wettbewerbsrechtliche Fragen.
Zur Digitaloffensive der bayerischen Justiz zählt auch das „Legal Tech Colab“, ein Inkubator und Accelerator für Legal-Tech-Start-Ups, der gemeinsam mit einem Gründungs- und Innovationszentrum ins Leben gerufen wurde.
Fit für die Jobanforderungen von morgen
Initiativen wie die aus Bayern sind wichtig, damit die Lehrinhalte der juristischen Ausbildung am Zahn der Zeit bleiben und auf aktuelle technische Entwicklungen Rücksicht nehmen. Bislang ist die Ausbildung von Referendarinnen und Referendaren noch sehr analog, die Legalwelt hingegen entwickelt sich weiter in Richtung Digitalisierung. Legal Tech wird ein immer größerer Markt und die Wirtschaft verlangt in Zeiten von Fachkräftemangel nach kompetenten Fachkräften. Das noch junge Thema Legal Tech hat in der universitären juristischen Ausbildung in Deutschland noch nicht stark Fuß gefasst. Daher kommt es auf spätere Ausbildungsphasen wie das Referendariat besonders an. Referendarinnen und Referendare können so praxisnah auf eine künftige Tätigkeit mit Legal-Tech-Bezug in der Rechtswelt vorbereitet werden.
Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit des Rechtsstandorts
Wer fit auf dem Gebiet Legal Tech ist, hat nicht nur gute Chancen bei Kanzleien, die mithilfe von Legal Tech Massenfälle abwickeln – zum Beispiel im Bereich Abgasskandal oder bei Bankgeschäften – sie sind auch gefragtes Personal für Legal-Tech-Anbieter und -Entwickler. Bundesweit bekommen Legal Tech-Kanzleien immer mehr Zulauf und damit Bedeutung.
„Das Thema Legal Tech nimmt aktuell immer mehr Fahrt auf: Kanzleien und Rechtsabteilungen richten Legal-Tech-Einheiten ein, Investitionen in Start-ups nehmen zu. Auch der Einsatz von Legal Tech im staatlichen Bereich wird bereits erprobt, etwa zur Bewältigung von Massenverfahren in der Justiz“, so Bayerns Justizminister Georg Eisenreich.
E-Examen setzt sich durch
Einen Schritt in Richtung Digitalisierung sind einige Bundesländer gegangen, in dem sie das E-Examen eingeführt haben. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen können ab 2024 beide Staatsexamina auf dem Computer abgelegt werden. Rheinland-Pfalz bietet Prüflingen seit letztem Jahr das E-Examen an. In Thüringen können Examenskandidatinnen und -kandidaten seit Dezember 2022 im Rahmen eines Pilotprojekts die schriftlichen Aufsichtsarbeiten in elektronischer Form anfertigen. Vorreiter beim E-Examen war Sachsen-Anhalt, wo schon seit 2019 das E-Examen existiert.
Like. Match. Job.
Auch Legalhead, die führende Job-Matching-Plattform für Juristinnen und Juristen, ist ein Teil von Legal Tech. Bei Legalhead können neben berufserfahrenen Professionals, auch Berufseinsteiger:innen sowie seit neuestem wissenschaftliche Mitarbeitende, Rechtsreferendarinnen und -referendare anonym, mobil und einfach nach passenden Vakanzen Ausschau halten. Unser smarter Matching-Algorithmus schlägt Ihnen dabei ausschließlich passgenaue Stellenanzeigen vor, die zu Ihren Wunschangaben und Qualifikationen passen. Vielfältige Filtermöglichkeiten ermöglichen bei uns das perfekte Match zwischen Arbeitgeber:in und Bewerber:in. Legalhead macht außerdem aufwändige Papierbewerbungen überflüssig: Mit nur einem Klick auf das „Daumen hoch“-Symbol bekunden Sie Interesse an einer offenen Stelle bzw. an einem Unternehmen. Das lästige Anschreiben entfällt. Für unsere Talente ist die Nutzung von Legalhead jederzeit komplett kostenfrei. Unser Provisionsmodell für Unternehmen ist rein erfolgsbasiert. Wir bei Legalhead, sind auf die Jobvermittlung im juristischen Bereich spezialisiert und zählen Großkanzleien, mittelständische Kanzleien und Unternehmen der Wirtschaft zu unseren Partnern. So erleichtern und revolutionieren wir das Recruiting im Legal-Bereich.
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