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Karriere in der Großkanzlei

Feb 28, 2020 | Bewerbung & Jobsuche, Juristische Berufe, Kanzlei

Die Karriere in der Großkanzlei ist für viele Juristen das oberste berufliche Ziel. Komplexe Sachverhalte, hohe Gehälter und eine erstklassige Ausbildung sind nur einige der Eckdaten, die diesen Pfad auszeichnen.

Dieser Artikel bietet Ihnen alle relevanten Informationen zu Großkanzleien und dem entsprechenden Karriereweg.

Wunscharbeitgeber Großkanzlei

Die Großkanzlei ist jedem Juristen ein Begriff. Auch wenn dieser nicht genau definiert ist, weiß jeder was darunter zu verstehen ist. Gemeint sind die erfolgreichsten und bedeutendsten Kanzleien auf dem internationalen Parkett.

Eine weitere häufige Bezeichnung ist in diesem Zusammenhang die Wirtschaftskanzlei. Diese Namensgebung fällt auf die Tatsache zurück, dass die Mandanten der Großkanzleien zumeist erfolgreiche Unternehmen sind.

Neben den Wirtschaftsgrößen werden auch politisch bedeutsame Institutionen und Organisationen von den Top-Juristen beraten und vertreten.

Die beachtlichen Honorare, die Großkanzleien zurecht für ihre fachlich höchst kompetente Arbeit verlangen, können sich Einzelpersonen in aller Regel nicht leisten.

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Aufgrund der Mandantenprofile sind einige Rechtsgebiete von besonderem Interesse für Wirtschaftskanzleien. Hier ein kleiner Ausschnitt:

  • Arbeitsrecht
  • Bank- und Finanzrecht
  • Gesellschaftsrecht
  • Immobilienrecht
  • Kapitalmarktrecht
  • Kartellrecht
  • Mergers & Acquisitions
  • Öffentliches Wirtschaftsrecht
  • Steuerrecht

Um für ihre Mandanten vor Ort sein zu können, sind international tätige Großkanzleien meistens an vielen Standorten rund um die Welt vertreten.

Große Teams in großen Sozietäten

Nicht nur die Bedeutsamkeit der Mandanten macht die Großkanzlei groß. Auch die Anzahl der Berufsträger ist hierbei interessant.

Üblicherweise spricht man von einer Großkanzlei, wenn die Kanzlei aus mindestens 50 Berufsträgern besteht. Groß ist in diesem Zusammenhang relativ, denn der Großteil der deutschen Anwälte ist in Kanzleien mit weitaus weniger Berufsträgern tätig.

Die meisten bekannten Großkanzleien beschäftigen jedoch ein Vielfaches dieser Zahl. Über 100 Berufsträger sind bei den Top-Kanzleien keine Seltenheit, sondern eher die Regel.

Überblick über die durchschnittliche Anzahl von Berufsträgern und Partnern in den umsatzstärksten Kanzleien Deutschlands
Überblick über die durchschnittliche Anzahl von Berufsträgern und Partnern in den umsatzstärksten Kanzleien Deutschlands

Zwei Großkanzleien stechen bei der Anzahl der Berufsträger besonders hervor. Bei Freshfields Bruckhaus Deringer sind ungefähr 500 und bei CMS Hasche Sigle sogar 560 Berufsträger tätig.

Durch die große Anzahl hochkarätiger Rechtsanwälte entsteht eine enorme juristische Leistungsfähigkeit. Daher ist es nicht überraschend, dass diese zwei Kanzleien auf Platz 1 und 2 der umsatzstärksten Kanzleien Deutschlands sind.

Mit der Größe solcher Kanzleien geht natürlich ein nicht unerheblicher Verwaltungsaufwand einher. Im Gegensatz zu Boutiquen und mittelständischen Kanzleien, sind bei Großkanzleien eine Vielzahl verwaltender Mitarbeiter vonnöten, damit die Kanzlei manövrierfähig bleibt. Auch werden häufig Headhunter für Juristen eingesetzt, um an den Nachwuchs ranzukommen.

Doch auch mit weitaus weniger Rechtsanwälten lassen sich beträchtliche Umsätze generieren, wie die Großkanzlei Weil Gotshal & Manges unter Beweis stellt. Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschafteten sie mit 70 Berufsträgern 68,16 Mio. €.

Großkanzleien zahlen hohe Gehälter

Wirtschaftskanzleien sind dafür bekannt, überdurchschnittliche Gehälter zu zahlen. Sicherlich ist das einer der populärsten Gründe, eine Karriere in einer der großen Sozietäten anzustreben.

In Großkanzleien wird das Gehalt in aller Regel jährlich angepasst. Die Gehälter sind zum Großteil vorher festgelegt und es gibt nicht viel Spielraum für Verhandlungen. Die jährliche Anpassungsrate liegt zwischen 5% und 10%.

Wenn man als Associate seine Karriere in einer Großkanzlei beginnt, liegt das Einstiegsgehalt im ersten Jahr meistens zwischen 90.000€ und 120.000€.

Manche Großkanzleien versuchen die Top-Talente mit Gehältern von bis zu 140.000€ im ersten Jahr für sich zu gewinnen. Hierzu zählen Milbank Tweed Hadley & McCloy und Sullivan & Cromwell.

Bei Senior Associates wird die Gehaltsspanne etwas größer. Beginnend bei rund 120.000€ kann sie bis zu 168.000€ (Kirkland & Ellis) betragen.

Wer bereits einiges an Berufserfahrung vorzuweisen hat, kann im 6. Jahr sogar mit einem Fixum von über 200.000€ Bruttojahresgehalt rechnen.

Häufig wird neben dem Gehalt auch ein Bonus ausgezahlt. Dieser bemisst sich nach den abrechenbaren Stunden (Billable Hours) und/oder dem Kanzleiumsatz.

Wenn Sie sich einen genauen Überblick über die Einstiegsgehälter der Großkanzleien und vor allem über die regionalen Unterschiede in Kanzleigehältern erhalten möchten, finden Sie hier den Gehaltsvergleich für Rechtsanwälte nach Bundesländern.

Vorteile einer großen Sozietät

Doch Wirtschaftskanzleien haben noch wesentlich mehr zu bieten, als hohe Gehälter.

Für ambitionierte Juristen ist es das Höchstmaß beruflicher Erfüllung, an den ganz großen Fällen mitzuarbeiten. Bedeutende Mandanten zu haben und für eine Kanzlei mit exzeptioneller Reputation zu arbeiten, erfüllt jeden passionierten Anwalt mit Stolz und Zufriedenheit.

Nicht zu vergessen der Nervenkitzel, den ein Fall mit erheblichen wirtschaftlichen und realpolitischen Auswirkungen auslösen kann. In Großkanzleien warten häufig spannende Mandate auf Rechtsanwälte.

Außerdem können bei der Arbeit in einem großen und internationalen Netzwerk von Mandanten interessante Bekanntschaften gemacht werden. Wer sich geschickt zu vernetzen weiß, kann hier den Grundstein für zukünftige berufliche Chancen legen.

Ist der Fuß erst mal in der Tür, gibt es auch vielversprechende Berufschancen in der Wirtschaft, zum Beispiel als Syndikusanwalt. Auch eine Karriere im Unternehmen abseits der Tätigkeit als Rechtsanwalt ist nicht ausgeschlossen.

Besonders attraktiv bei der Arbeit in einer Großkanzlei sind die internen und externen Fortbildungsangebote. Es werden beachtliche finanzielle Mittel dafür aufgewendet, die eigenen Experten noch weiter zu fördern.

Es ist allseits bekannt, dass Anwälte, die in Wirtschaftskanzleien gearbeitet haben, eine herausragende Ausbildung genossen haben und zu den Besten der Besten gehören. Anschließend stehen einem in Sachen Karriere alle Türen offen.

Zusätzlich bieten die rund um die Welt verteilten Standorte reisefreudigen Menschen die Gelegenheit, bei Geschäftsreisen für internationale Mandate und längeren Auslandsaufenthalten andere Kulturen und Rechtssysteme kennenzulernen.

Da Wirtschaftskanzleien viele Berufsträger haben, können sich die Rechtsanwälte hochspezialisiert mit einem bestimmten Rechtsgebiet auseinanderzusetzen. Wer gerne Experte in einem speziellen Fachgebiet werden möchte, ist bei Großkanzleien oft an der richtigen Adresse.

Doch das führt auch direkt zu den Nachteilen.

Nachteile der Karriere in einer Großkanzlei

Ein Generalist wird man in einer Großkanzlei wohl kaum. Dass man als Rechtsanwalt einen Mandaten von Beginn an und bis zum Schluss alleine betreut, wird in einer Großkanzlei nicht geschehen.

Hier ist man Teil eines großen Teams und beschäftigt sich mit sehr speziellen Teilprozessen innerhalb vieler verschiedener Projekte.

Die zwischenmenschliche Ebene von Anwalt und Mandant ist dadurch wesentlich unpersönlicher, als beispielsweise in einer Boutique oder mittelständischen Kanzlei. Es agieren die Repräsentanten des Unternehmens mit dem Team der Großkanzlei und nicht der Rechtsanwalt mit einer Privatperson.

Allseits bekannt ist die hohe Arbeitsbelastung in Großkanzleien. Zum einen liegt dies an den langen Arbeitszeiten. Mit 40 Stunden pro Woche kommt man hier kaum aus. Zwischen 60 und 80 Stunden gelten als normal und unerledigte Aufgaben werden nicht selten über das Wochenende mit nach Hause genommen.

Zum anderen wird von den Anwälten verlangt, in dieser Zeit eine ausgezeichnete Leistung zu erbringen. Die hohen Ansprüche der bedeutenden Mandanten resultieren in einem enormen Leistungsdruck. Was für einige ein aufregender und spannender Ansporn ist, endet für andere im totalen Stress.

Auch die häufigen Geschäftsreisen können in Form eines Jetlags auf das Gemüt und die Gesundheit schlagen.

Zuletzt sind die Aufstiegschancen in einer Großkanzlei anders als in mittelständischen und Boutique Kanzleien. Wirtschaftskanzleien zeichnen sich aufgrund ihrer Komplexität durch eine kompliziertere Hierarchiestruktur aus.

Die Möglichkeiten des beruflichen Fortschritts sind in Großkanzleien dadurch grundverschieden. Der Weg zum Partner ist länger und die Konkurrenz ist größer. Dafür überzeugt die Partnerstelle in einer Großkanzlei mit einem ausgesprochen hohen Gehalt und Prestige.

Der typische Karrierepfad in einer Wirtschaftskanzlei

Die meisten Großkanzleien haben inzwischen vom weitbekannten „Up or out”-Prinzip abgelassen. Früher hieß es für Associates nach einer festen Anzahl von Jahren: Partner werden oder die Kanzlei verlassen.

Doch seitdem hat sich in Sachen Karrierestufen in der Großkanzlei einiges getan und das duale System von Associate und Partner gehört mittlerweile größtenteils der Vergangenheit an.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass Großkanzleien ihre gut ausgebildeten Juristen im Haus behalten wollen und hierfür neue Stellen geschaffen haben.

Überblick über den Karriereweg in einer Großkanzlei
Überblick über den Karriereweg in einer Großkanzlei

Früher wie heute steht am Anfang der Anwaltskarriere die Einstellung als Associate. Dieser wird im Laufe der ersten drei Berufsjahre First-, Second- und Third-Year Associate genannt.

Im Anschluss daran folgt die Zeit als Senior Associate, welche in der Regel vom 4. bis zum 6. Berufsjahr reicht.

Nach der Zeit als Senior Associate eröffnen sich verschiedene Optionen für Rechtsanwälte in Großkanzleien

Die herkömmliche Wunschposition und erklärtes Ziel vieler ambitionierter Juristen ist der Partner.

Als Partner nimmt man in der Großkanzlei eine Führungsposition ein und leitet Teams, welche zum größten Teil aus mehreren Associates bestehen.

Bei der Entscheidung, ob jemand Partner wird oder nicht, sind Aspekte wie Billable Hours und eigenakquirierte Mandate von Bedeutung.

Natürlich spielt es auch eine Rolle, ob in der Kanzlei zu diesem Zeitpunkt überhaupt ein neuer Partner gebraucht wird. Je nach Wachstum der Kanzlei, gibt es einen begrenzten Bedarf für diese Position.

Der Salary Partner, auch Local oder Junior Partner genannt, verbleibt in einem Angestelltenverhältnis. Ebenso wie beim Equity bzw. Senior Partner kommt weitaus mehr Verantwortung auf den Anwalt zu, jedoch wird er nicht Gesellschafter der Kanzlei.

Daher hat der Equity Partner ein etwas anderes Aufgabenprofil innerhalb der Kanzlei. Er ist zunehmend im Managementbereich tätig und hat mehr Entscheidungsrecht bei Fragen, welche die Ausgestaltung der Kanzlei betreffen.

Abweichend vom herkömmlichen Karriereweg ist die Position des Counsels in den letzten Jahren ein fester Bestandteil der Hierarchie von Großkanzleien geworden. Wer kein Partner wird, hat dadurch die Möglichkeit als Langzeitangestellter in der Kanzlei zu verbleiben.

Meistens geht die Position des Counsels mit einer Expertenstellung und Führung eines bestimmten Fachbereichs einher.

Zuletzt sei gesagt, dass es bei den angegebenen Berufsjahren für die einzelnen Karrierestufen durchaus Platz für Variation gibt. Exzellente Leistungen können auch schon früher zu den Verhandlungen über eine Partnerschaft führen.

Hohe Messlatte für Juristen

Die vakanten Stellen der Großkanzleien sind unter Juristen heiß begehrt. Wirtschaftskanzleien sind daher in der komfortablen Position, sich unter den besten Fachkräften die passenden Talente auszusuchen. Die Qualifikationen, welche Großkanzleien von ihren Anwälten verlangen, sind dementsprechend hoch.

In aller Regel wird ein doppeltes Prädikatsexamen gefordert. Kommuniziert wird dies als „überdurchschnittliche Studienleistungen“, was in der Realität mindestens 9,00 Punkte im 1. und 2. Staatsexamen bedeutet.

Aufgrund des seit knapp 10 Jahren nur noch langsam ansteigenden Angebots an jungen Anwälten wandelt sich jedoch der Arbeitsmarkt im juristischen Umfeld immer mehr zum Arbeitnehmermarkt, wodurch auch junge Anwälte ohne Prädikat Chancen auf einen Einstieg in einer Großkanzlei haben.

Es gibt zwei weitere akademische Qualifikationen, welche die Chance auf eine Einstellung erheblich erhöhen.

Promotion

Der klassische Weg, sich nach dem 2. Staatsexamen akademisch weiterzubilden, ist die Promotion.

Hierbei arbeitet sich der Doktorand in einen speziellen juristischen Sachverhalt ein und erlangt dadurch besondere Kenntnisse darin.

Die Promotion macht den Kandidaten zu einem Spezialisten und damit attraktiv für Kanzleien aller Art.

Master of Laws (LL.M.)

Der Master of Laws, kurz LL.M., ist ein postgraduales Studium. Juristen streben dieses entweder vor oder nach dem 2. Staatsexamen an. Die Länge des Studiums reicht von 2 bis zu 5 Semestern. Anschließend darf man sich Wirtschaftsjurist nennen.

Viele nutzen den LL.M. als Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt und erwerben diese Zusatzqualifikation zum Beispiel im englischsprachigen Raum.

Neben der Verbesserung der Sprachkenntnisse, liegt der Fokus hierbei auf das Kennenlernen eines fremden Rechtssystems. Gerade international agierende Großkanzleien sehen das als eine wichtige Zusatzqualifikation an.

Auch ohne einen LL.M. sind verhandlungssichere Englischkenntnisse für die Arbeit in der Großkanzlei unabdingbar. Mangelnde Englischkenntnisse sind ein absolutes Ausschlusskriterium.

Weitere Sprachkenntnisse sind natürlich gerne gesehen. Auch sehr geschätzt werden Auslandsaufenthalte, da Einblicke und Verständnis fremder Länder und Kulturen bei international ausgerichteten Großkanzleien von besonderer Bedeutung sind.

Dass es bei den akzeptierten Bewerbern auch Ausnahmen gibt, ist klar. Auch ohne doppeltes Prädikatsexamen hat man Chancen auf die beliebten Stellen. Gerade der LL.M. und Berufserfahrung durch einschlägige Nebenjobs sind beliebte Mittel, um die Aussichten auf den Traumjob zu erhöhen.

Es passiert gar nicht so selten, dass renommierte Großkanzleien Interesse an Kandidaten ohne doppeltes Prädikatsexamen bekunden. Gerne können Sie sich auf Legalhead ein Profil erstellen und herausfinden, ob Sie mit den Vakanzen der großen Sozietäten gematcht werden.

Wer mit seinem Lebenslauf und Qualifikationen überzeugen und zuletzt beim Bewerbungsgespräch mit einem authentischen und kompetenten Auftreten glänzen kann, darf sich höchstwahrscheinlich über eine der begehrtesten Stellen unter Juristen freuen.

Die Top 10 der Großkanzleien

Im Folgenden wollen wir Ihnen einen Überblick über die erfolgreichsten Großkanzleien geben. Die Rangliste ist sortiert nach erwirtschaftetem Umsatz in Deutschland im Jahr 2016.

Die Top 10 Kanzleien haben gemeinsam, dass sie alle mindestens 200 Berufsträger beschäftigen und über 135 Mio. € Umsatz gemacht haben.

1. Freshfields Bruckhaus Deringer

Freshfields ist der Inbegriff einer Großkanzlei. Mit knapp 370 Mio. € Umsatz ist sie der absolute Spitzenreiter unter den umsatzstärksten Wirtschaftskanzleien in Deutschland.

Die 1743 in London gegründete Sozietät eröffnete ihren ersten deutschen Sitz 1840 in Hamburg und hat inzwischen vier weitere Standorte in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München. Weltweit sind es insgesamt 26 Standorte in 17 Ländern.

Freshfields Bruckhaus Deringer hat über 500 Anwälte in Deutschland, beschäftigt weltweit 4700 Mitarbeiter und ist Teil des Magic Circles.

Die Mandanten reichen von transnationalen Unternehmen und Finanzinstituten bis hin zu Regierungen. Hierzu zählten in der Vergangenheit bereits verschiedene Bundesministerien, die KfW und der Deutsche Fußballbund.

2. CMS Hasche Sigle

Hasche Sigle macht dem Begriff Großkanzlei in vielen Belangen alle Ehre. 560 Berufsträger sind bei dieser Kanzlei tätig – so viele wie in keiner anderen Kanzlei in Deutschland. Hiervon sind 360 Associates und 200 Partner. Zusammen haben sie 295 Mio. € erwirtschaftet und liegen damit auf Platz 2.

Zusätzlich ist die Sozietät mit 8 Standorten in Deutschland die Nummer eins in diesen Belangen. Mit weiteren Sitzen in Brüssel, Moskau, Hongkong, Peking, Shanghai und Teheran ist sie auch international gut aufgestellt.

Die Rechtsanwälte und Steuerberater der 1999 gegründeten Kanzlei sind auf nationale und internationale Fragen des Wirtschaftsrechts spezialisiert. CMS Hasche Sigle ist Teil des CMS Legal Services EEIG, wozu noch 9 weitere Sozietäten gehören. Insgesamt hat die CMS-Gruppe 70 Standorte in 39 Ländern.

3. Hengeler Mueller

Die 1990 entstandene Großkanzlei Hengeler Mueller hat ihren Hauptsitz in Berlin. Außerdem ist sie in Düsseldorf, Frankfurt und München vertreten. Weitere Standorte sind in Brüssel, London und Shanghai.

Für Hengeler Mueller arbeiten 250 Berufsträger, 86 davon als Partner. Besonders renommiert sind sie im Bereich Mergers & Acquisitions.

Die Berliner Sozietät vertritt und berät 22 der 30 DAX-Unternehmen.

Der Umsatz im Jahr 2016 lag bei 232 Mio. €.

4. Linklaters

Linklaters liegt mit 192 Mio. € auf Platz 4. Weltweit erzielte die Wirtschaftskanzlei einen Umsatz von 1,67 Mrd. €.

Seinen Ursprung hat die Kanzlei 1838 in England. In Deutschland fasste Linklaters 2001 durch den Zusammenschluss der Kanzlei Oppenhoff & Rädler mit Linklaters Fuß.

In den Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München arbeiten insgesamt 287 Anwälte für Linklaters. Weltweit hat die Kanzlei 2600 Anwälte, 450 Partner und 29 Büros in 20 Ländern.

Die Sozietät spezialisiert sich auf Wirtschafts- und Steuerrecht und ist Mitglied des Magic Circles.

5. Gleiss Lutz

Gleiss Lutz hat 2016 in Deutschland einen Umsatz von 190 Mio. € gemacht. Dies wurde mit insgesamt 270 Anwälten erreicht, wovon 83 Partner sind.

Gegründet wurde die Sozietät 1949 in Stuttgart. Seitdem sind 5 weitere Standorte in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München hinzugekommen.

Die Wirtschaftskanzlei hat einen weiteren Standort in Brüssel und zeichnet sich besonders durch seine starke internationale Vernetzung mit weiteren Kanzleien aus.

Zu den Mandanten der angesehenen Kanzlei gehörten in der Vergangenheit neben namenhaften Unternehmen wie der Volkswagen AG auch politische Größen.

6. Noerr

Die 1950 in München gegründete Sozietät hatte 2016 einen Umsatz von knapp 190 Mio. € und landet damit auf Platz 6.

Neben der Gründungsstadt ist Noerr in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und 10 weiteren ausländischen Städten vertreten. Besonders bekannt ist die Großkanzlei für ihre Präsenz in den osteuropäischen Städten Bratislava, Budapest, Bukarest, Moskau, Prag und Warschau.

Über 350 Anwälte beraten die Mandanten in allen Fragen des Wirtschafsrechts. Eng verbunden mit Noerr LLP sind die Noerr AG und die Noerr Consulting AG, welche den Kunden in den Bereichen Beratung, Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung zur Seite stehen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Großkanzleien ist Noerr nicht durch den Zusammenschluss verschiedener Kanzleien gewachsen.

7. Hogan Lovells

Ihren international ausgerichteten Service in Sachen Wirtschaftsrecht beweist Hogan Lovells mit weltweit insgesamt 50 Standorten auf 6 Kontinenten. In Deutschland ist die Sozietät in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München vertreten.

Die Großkanzlei beschäftigt über 2500 Anwälte, 300 davon in Deutschland. Diese erwirtschafteten 2016 181,4 Mio. €. Der weltweite Umsatz lag bei 1,93 Mrd. €.

Hogan Lovells entstand 2010 durch den Zusammenschluss von Lovells und Hogan & Hartson. Heute besteht Hogan Lovells aus den zwei Gesellschaften Hogan Lovells International LLP und Hogan Lovells US LLP.

8.  Clifford Chance

Neben den Städten Frankfurt, Düsseldorf und München ist Clifford Chance an 32 weiteren Standorten in insgesamt 25 verschiedenen Ländern tätig. In Deutschland ist die namhafte Wirtschaftskanzlei seit 1990 ansässig.

Die Fusion der Sozietäten Coward Chance und Clifford Turner führte 1987 zum Entstehen der Großkanzlei. Seit 2014 ist sie als Limited Liability Partnership mit ihrem Hauptsitz in London registriert.

Aufgrund des hohen Umsatzes ist sie Teil des Magic Circles. Dieser lag 2016 weltweit bei 1,54 Mrd. € und in Deutschland bei 175,6 Mio. €.

9. Allen & Overy

Allen & Overy wurde 1930 in London gegründet und hat bis heute seinen Hauptsitz in der englischen Hauptstadt. Weltweit ist sie in 31 Ländern mit insgesamt 44 Standorten vertreten. In Deutschland hat die Sozietät Standorte in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München.

Die international renommierte Wirtschaftskanzlei beschäftigt insgesamt ungefähr 5400 Mitarbeiter, wovon über 2700 Anwälte sind. Davon sind rund 200 in Deutschland tätig.

Allen & Overy hatte 2016 einen Gesamtumsatz von 1,52 Mrd. € und ist ebenfalls Teil des Magic Circles. Der Umsatz in Deutschland lag bei 141,7 Mio. €. Im gleichen Jahr war die Sozietät an der Beratung von über 1.500 Deals beteiligt.

10. White & Case

White & Case ist eine US-amerikanische Großkanzlei, welche 1901 in New York ins Leben gerufen wurde. Nach Deutschland gelangte die Sozietät durch die Fusion von Feddersen Laule Ewerwahn Scherzberg Finkelnburg Clemm mit White & Case im Jahr 2000. Inzwischen hat sie 40 Standorte in 28 Ländern.

In den Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg hat White & Case ein Team aus über 200 Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern.

In Deutschland erwirtschaftete die Großkanzlei 2016 mit ihrem Schwerpunkt auf nationalem und internationalem Wirtschaftsrecht 138 Mio. €. Der weltweite Umsatz lag bei 1,63 Mrd. €.

Großkanzlei ja oder nein?

Die Arbeit in der Großkanzlei ist zweifelsohne anstrengend, aber gleichzeitig auch sehr spannend. Man muss einige Einschränkungen im Privatleben in Kauf nehmen, kriegt dafür aber beruflich sehr viel geboten.

Ein ausgiebiges Familienleben und zeitintensive Hobbies sind als aufstrebender Anwalt einer Wirtschaftskanzlei schwer zu realisieren. Wenn man aber Spaß an abwechslungsreicher juristischer Arbeit auf höchstem Niveau hat, ist man bei einer Großkanzlei an der richtigen Adresse.

Wer sich dieser Arbeit gewachsen fühlt, auf den wartet ein spannendes Berufsleben mit fantastischem Gehalt.

Legalhead

Egal ob Großkanzlei oder Boutique Kanzleien: Legalhead vermitteln Juristen in jede Kanzleiform.

Legalhead funktioniert nach dem Matching-Prinzip. Das bedeutet, Kanzleien sowie Kandidatinnen und Kandidaten können mit einem Klick gegenseitiges Interesse bekunden, und schon startet der Bewerbungsprozess.

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